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Entwicklung professioneller Kompetenzen von Lehrkräften im nationalen und internationalen Kontext

Henrike Elmers, Wissenschaftliche Mitarbeiterin TUM

Betreuer: Prof. Dr. Samuel Greiff

Mentorin: Prof. Dr. Michaela Gläser-Zikuda

Theoretischer Hintergrund

Professionelle Kompetenzen von Lehrkräften sind entscheidend für die Unterrichtsqualität und für erfolgreiche Lernprozesse. Die Weiterentwicklung professioneller Kompetenzen endet nicht mit Ausbildung oder Referendariat, sondern erfordert kontinuierliche berufliche Fortbildung. Professionelle Kompetenzen werden dabei als erlernbare kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten verstanden, die zur Bewältigung beruflicher Anforderungen notwendig sind. In aktueller Forschung wurden Kompetenzen von Lehrkräften anhand von Kompetenzmodellen wie dem professionellen Handlungskompetenzmodell von Baumert & Kunter (2011) oder dem prozessorientierten Kompetenzmodell nach Blömeke et al. (2015) untersucht.

Professionelle Kompetenzen entwickeln sich über drei Phasen: Lehramtsstudium, Vorbereitungsdienst und berufliche Tätigkeit. Während im Studium vor allem fachliche, fachdidaktische und pädagogische Grundlagen gelegt werden, verschiebt sich der Fokus im Referendariat auf die Anwendung dieser Kenntnisse. Die längste Entwicklungsphase ist jedoch die Berufsausübung, in der eine kontinuierliche und lebenslange Professionalisierung erforderlich ist. Hier kommt dem Fortbildungsbedarf von Lehrkräften besondere Bedeutung zu: Er bildet sowohl einen Ausgangspunkt als auch einen Motor beruflicher Weiterentwicklung.

Aktuelle Studien zeigen, dass der Fortbildungsbedarf und die darauf aufbauende Fortbildungsteilnahme sowohl durch individuelle Merkmale (z. B. Berufserfahrung, Selbstwirksamkeit, Unsicherheiten im Fachwissen) als auch durch institutionelle und schulische Rahmenbedingungen widergespiegelt werden. Unter Fokussierung auf den Fortbildungsbedarf liegt im internationalen Vergleich eine Forschungslücke vor. In nationalen Analysen wurde der Fortbildungsbedarf von Lehrkräften bislang häufig mit Spezialisierung auf unterrichtete Fächer oder besondere Einrichtungserfordernisse analysiert. Die Relevanz des Fortbildungsbedarfs der Lehrkräfte in Verbindung mit der tatsächlichen Fortbildungsteilnahme wurde wenig untersucht – ein Befund, der bildungspolitisch relevant ist. Genau hier setzt die Dissertation an.

Fragestellungen

Die Dissertation verfolgt das Ziel, den Fortbildungsbedarf von Lehrkräften im internationalen Vergleich systematisch zu analysieren und anschließend für Deutschland vertiefend zu untersuchen, inwiefern schulische und institutionelle Rahmenbedingungen diesen Bedarf beeinflussen. Dadurch sollen sowohl internationale Muster von Fortbildungsbedarfen aufgezeigt werden als auch national kontextualisierte Erklärungsansätze bezüglich des Fortbildungsbedarfs abgeleitet werden.

Methoden

Die Dissertation basiert auf dem Lehrkräftebefragungen von PISA 2025. Befragt wurden Lehrkräfte der Naturwissenschaften und Englisch in Deutschland sowie in einigen international teilnehmenden Ländern (u. a. Australien, China, Niederlande, Südkorea, Thailand).

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