ZIB Education

PISA Plus 2012-2013 Kompetenzentwicklung im Verlauf eines Schuljahres

Federführung: TUM

Worum ging es in dem Projekt?

Im Zentrum der Studie stand die Betrachtung der Kompetenz und Leistungsentwicklung von Schüler*innen zu zwei verschiedenen Messzeitpunkten – in der neunten und der zehnten Klassenstufe – also eine längsschnittliche Betrachtung des Entwicklungsverlaufes. Ziel dieser Erweiterung der internationalen PISA Erhebung war es, über die nur querschnittliche Betrachtung zu einem Messzeitpunkt erhobenen Ergebnisse von PISA 2012 hinaus, auch im längsschnittlichen Verlauf Aussagen zu den Zusammenhängen der Lehr- und Lernbedingungen für Schüler*innen in Deutschland machen zu können.

Zu diesem Zweck wurden im Dezember 2012 alle Schulen, die bereits an PISA 2012 teilgenommen hatten, erneut angeschrieben und eingeladen mit denselben Klassen, die bereits im Frühjahr getestet wurden, an einer weiteren Erhebung im Frühjahr 2013 teilzunehmen. Im Gegensatz zu der international vergleichenden Erhebung bei PISA 2012, bestand bei der Längsschnittlichen Ergänzung im Jahre 2013 keine Teilnahmepflicht. Es erklärten sich deutschlandweit 149 Schulen bereit, an der Längsschnitterhebung mitzuwirken. Insgesamt nahmen ca. 5500 Schüler*innen an PISA Plus teil.

Bei der Durchführung der Testung sowie dem Aufbau der Testhefte orientierte man sich stark am Vorgehen der international vergleichenden Erhebung von PISA 2012.

Den Schwerpunkt der Untersuchung bildeten folgende Fragestellungen:

  • Wie entwickeln sich die Kompetenzen der Schüler*innen im Verlauf des Schuljahres nach dem international vergleichenden PISA-Test?
  • Lassen sich im Hinblick auf zwei unterschiedliche Definitionen und Operationalisierungen von Kompetenz, Unterschiede in deren längsschnittlicher Entwicklung feststellen.

Um die zweite Fragestellung zu klären, wurden gegenüber der internationalen Erhebung einige inhaltliche Ergänzungen vorgenommen. So kamen neben den PISA-Aufgaben auch einige dem IQB-Ländervergleich entstammende Aufgaben zu den Bildungsstandards zum Einsatz.

 

Was sind Ergebnisse des Projekts?

  • Generell zeigt sich, dass sich die Schüler*innen in den PISA Kompetenzbereichen im Verlauf eines Jahres im Durchschnitt nur geringfügig verbesserten. Nur bei den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten waren bedeutsame Verbesserungen zu beobachten.
  • In den Kompetenzbereichen der Bildungsstandards steigerten sich die Schüler*innen dagegen beim Fachwissen in Mathematik und Naturwissenschaften bedeutsam im Verlauf eines Schuljahres.
  • Bezogen auf die Bildungsstandards wurden die Leistungsunterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern kleiner und auch an den nicht-gymnasialen Schulformen gab es Verbesserungen.
  • Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Jungen bleiben auch im Verlauf weitgehend erhalten. Allerdings verringerten die Mädchen den Vorsprung der Jungen in Mathematik ein wenig. Beim Erwerb des Fachwissens im Rahmen der Bildungsstandards, zogen zwar die Mädchen den Jungen in Biologie weiter davon. Beide verbesserten sich aber in den anderen naturwissenschaftlichen Fächern und in Mathematik, wo die Jungen weiter vorn liegen.

„PISA Plus“ besteht aus verschiedenen Einzelstudien. Daran waren neben dem Zentrum für Internationale Vergleichsstudien (ZIB) das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB), das auch den Ländervergleich durchführt, die Leuphana Universität Lüneburg und die International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) beteiligt. 

 

Publikationen zu diesem Projekt:

Sonderheft der Zeitschrift für Erziehungswissenschaften

  • Reiss, K., Klieme, E., Köller, O., & Stanat, P. (Hrsg.). (2017). PISA Plus 2012-2013: Kompetenzentwicklung im Verlauf eines Schuljahres (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft - Sonderheft, Band 33). Wiesbaden: Springer VS.

 Einzelne Beiträge

  • Ehmke, T., Köller, O., & Stanat, P. (2017): Äquivalenz der Erfassung mathematischer Kompetenzen in PISA 2012 und im IQB-Ländervergleich 2012. In: K. Reiss, E. Klieme, O. Köller & P. Stanat (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0751-5. Wiesbaden: Springer VS.
  • Ehmke, T., Sälzer, C., Pietsch, M., Drechsel, B., & Müller, K. (2017): Kompetenzentwicklung im Schuljahr nach PISA 2012: Effekte von Klassenwiederholungen. In: K. Reiss, E. Klieme, O. Köller & P. Stanat (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0752-4. Wiesbaden: Springer VS.
  • Hahnel, C., Goldhammer, F., Kröhne, U., Schiepe-Tiska, A., Lüdtke, O., & Nagy, G. (2017). Der Einfluss kognitiver Basisfertigkeiten auf die Änderung der in PISA gemessenen Lesekompetenz. In: K. Reiss, E. Klieme, O. Köller & P. Stanat (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0748-0. Wiesbaden: Springer VS.
  • Heine, J.-H., Nagy, G., Meinck, S., Zühlke, O., & Mang, J. (2017). Empirische Grundlage, Stichprobenausfall und Adjustierung im PISA-Längsschnitt 2012-2013. In: K. Reiss, E., Klieme, O., Köller & Stanat P. (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0756-0. Wiesbaden: Springer VS.
  • Kiemer, K., Haag, N., Mülller, K., & Ehmke, T. (2017). Einfluss sozialer und zuwanderungsbezogener Disparitäten, sowie der Klassenkomposition auf die Veränderung der mathematischen Kompetenz von der neunten zur zehnten Klassenstufe. In: Reiss, K., Klieme, E., Köller O. & Stanat P. (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0753-3. Wiesbaden: Springer VS.
  • Kuger, S., Klieme, E., Lüdtke, O., Schiepe-Tiska, A., & Reiss, K. (2017): Mathematikunterricht und Schülerleistung in der Sekundarstufe: Zur Validität von Schülerbefragungen in Schulleistungsstudien. In: K. Reiss, E. Klieme, O. Köller & P. Stanat (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0750-6. Wiesbaden: Springer VS.
  • Lehner, M. C., Heine, J.-H., Sälzer, C., Reiss, K., Haag, N., & Heinze, A. (2017). Veränderungen der mathematischen Kompetenz von der 9. zur 10. Klassenstufe. In: K. Reiss, E. Klieme, O. Köller & P. Stanat (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0746-2. Wiesbaden: Springer VS.
  • Nagy, G., Haag, N., Lüdtke, O., & Köller, O., (2017). Längsschnittskalierung der Tests zur Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards der Sekundarstufe I im PISA-Längsschnitt 2012/2013. In: K. Reiss, E. Klieme, O. Köller & P. Stanat (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0755-1. Wiesbaden: Springer VS.
  • Nagy, G., Lüdtke, O., Heine, J.-H., & Köller, O. (2017). IRT-Skalierung der Tests im PISA-Längsschnitt 2012/2013: Auswirkungen von Testkontexteffekten auf die Zuwachsschätzung. In: K. Reiss, E. Klieme, O. Köller & P. Stanat (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0749-z. Wiesbaden: Springer VS.
  • Nagy, G., Retelsdorf, J., Goldhammer, F., Schiepe-Tiska, A., & Lüdtke, O. (2017). Veränderungen der Lesekompetenz von der 9. zur 10. Klasse: Differenzielle Entwicklungen in Abhängigkeit der Schulform, des Geschlechts und des soziodemografischen Hintergrunds? In: K. Reiss, E. Klieme, O. Köller & P. Stanat (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0747-1. Wiesbaden: Springer VS.
  • Schiepe-Tiska, A., Rönnebeck, S., Heitmann, P., Schöps, K., Prenzel, M., & Nagy, G. (2017). Die Veränderung der naturwissenschaftlichen Kompetenz von der 9. zur 10. Klasse bei PISA und den Bildungsstandards unter Berücksichtigung geschlechts- und schulartspezifischer Unterschiede sowie der Zusammensetzung der Schülerschaft. In: K. Reiss, E. Klieme, O. Köller & P. Stanat (Hrsg.), PISA Plus 2012 – 2013 (Zeitschrift für Erziehungswissenschaften – Sonderheft 33), DOI: 10.1007/s11618-017-0754-2. Wiesbaden: Springer VS.

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