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ReLeK: Ressourcen des Lernens in Krisenzeiten

Projektleitung
TUM

Worum ging es in dem Projekt?

In Krisenzeiten, wie der COVID-19-Pandemie, werden Schüler*innen mit neuen Lernbedingungen konfrontiert. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Ressourcen des Lernens in Krisenzeiten“ wurde untersucht, welche individuellen Merkmale von Schüler*innen sich in Krisenzeiten förderlich bzw. hinderlich auf den Kompetenzerwerb auswirken.

Die folgenden Merkmale wurden als besonders relevant in Krisenzeiten identifiziert:

Hinsichtlich der Merkmale wurden mittels Selbsteinschätzungen der 15-jährigen Schüler*innen Profilanalysen entwickelt. Die Merkmale treten dabei nicht isoliert auf, sondern zeigen sich bei Schüler*innen in verschiedenen Merkmalskombinationen, die unterschiedlich mit Leistung zusammenhängen. Für die Untersuchung aller Variablen wurden die PISA-Daten aus der PISA-Erhebung vor Zeiten der COVID-19-Pandemie (PISA 2018) mit den Daten während der COVID-19-Pandemie (PISA 2022) verglichen. 

Bei dem Forschungsprojekt sollten unter anderem die folgenden Punkte analysiert werden:

Was waren die Ergebnisse? 

Anhand der Ausprägung der untersuchten Merkmale konnten die Schülerinnen und Schüler sowohl in PISA 2018 als auch in PISA 2022 in drei verschiedene Profilgruppen eingeteilt werden:

Gruppe 1: Unterschied sich in allen Variablen kaum vom Mittelwert der Gesamtstichprobe. 

Gruppe 2: Unterdurchschnittliche Werte in den vier Variablen. 

Gruppe 3: Überdurchschnittliche Werte in den vier Variablen. 

Der Teil der Schüler*innen mit geringem subjektivem Wohlbefinden und Zugehörigkeitsgefühl zur Schule (Gruppe 2) nahm 2022 im Vergleich zu vor der Pandemie deutlich zu. Schüler*innen aus der zweiten Gruppe zeigten neben unterdurchschnittlichen Werten in den vier Variablen außerdem auch unterdurchschnittliche Werte hinsichtlich der Leistung in den drei PISA-Domänen. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Schülerinnen und Schüler aus dieser Gruppe weniger auf lernförderliche Ressourcen, wie Bücher oder Zugang zu Computern, zurückgreifen können. 

Der Anteil der Schüler*innen, die in allen Variablen überdurchschnittliche Werte zeigten, hat sich über die Pandemie kaum verändert. 

Das Forschungsprojekt liefert damit wichtige Hinweise, welche Ressourcen von Schüler*innen präventiv gefördert werden sollten, um den Kompetenzerwerb in Krisenzeiten zu unterstützen. 

Publikationen zu dem Projekt: 

Die Analysen wurden im Rahmen eines Symposiums bei der 11. Tagung der Gesellschaft für empirische Bildungsforschung im März 2024 präsentiert.

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