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Lesekompetenz

Piktogramm, das Lesekompetenz symbolisiert. Eine Person liest ein Buch.

Im Jahr 2025 wurde die Lesekompetenz von 15-jährigen Schüler*innen als Nebendomäne der PISA-Studie erfasst. In den Jahren 2018, 2009 und 2000 bildete sie eine Schwerpunktdomäne der Studie.

Definition

Lesekompetenz gilt in der PISA-Studie als Fähigkeit, Texte zu verstehen, zu nutzen, zu bewerten und über sie zu nachzudenken. Hinzu kommt die Auseinandersetzung mit Texten, um eigene Ziele zu erreichen. Lesekompetenz ist die Grundlage, um eigenes Wissen und Potenzial zu entwickeln und an der Gesellschaft teilzuhaben.
 

Aufgaben

Um der umfassenden Definition von Lesekompetenz gerecht zu werden, verwendet der PISA-Test verschiedene Textsorten. Dabei sind die Aufgaben unterschiedlich schwierig. Die Leseaufgaben enthalten zum Beispiel kontinuierliche Texte wie Zeitungsartikel oder Briefe. Aber auch nicht-kontinuierliche Texte wie Grafiken und Tabellen sind enthalten. Die Informationen, mit denen die Jugendlichen eine Aufgabe lösen können, beziehensich manchmal auf eine einzige Quelle, manchmal aber auch auf mehrere Quellen. Seit 2008 gehören auch Leseaufgaben dazu, in denen die Schüler*innen einschätzen, wie gut die im Text enthaltene Information ist und wie glaubwürdig Aussagen sind. Auch das digitale Lesen wird durch Aufgaben zum Navigieren auf Webseiten erfasst.

Die verwendeten Texte werden anhand von vier Dimensionen eingeordnet:

Quellen

  • Texte mit einer einzigen Quelle (z. B. Romane, Broschüren und Faltblätter)

  • Texte mit mehreren Quellen (z. B. Tageszeitungen oder Webseiten mit Artikeln verschiedener Autor*innen und/oder Veröffentlichungsdaten).

Organisation und Navigation

  • Statisch (z. B. in einem Zeitungsartikel)

  • Dynamisch (z. B. auf einer Webseite).

Textformate

  • Kontinuierliche Texte (z. B. Aufsätze, Romane und Briefe)

  • Nicht-kontinuierliche Texte (z. B. Tabellen, Grafiken und Fahrpläne)

  • Gemischte Textformen (z. B. Webseiten und Online-Foren mit kontinuierlichen und nicht-kontinuierlichen Anteilen).

Texttypen

  • Beschreibung

  • Erzählung

  • Exposition

  • Argument

  • Anweisung

  • Transaktion.

Situativer Kontext

Alle verwendeten Texte sind in einen situativen Kontext eingebettet und beziehen sich auf einen von vier möglichen Zusammenhängen:

Teilfertigkeiten der Lesekompetenz

Die nachstehenden Teilfertigkeiten sind für die Lesekompetenz wichtig:

Hinzu kommen kognitive Prozesse bei der Lösung der Aufgaben. Dies kann zum Beispiel das Festlegen eines Leseziels und dessen Überwachung (Monitoring) sein.

Schwierigkeit der Aufgaben

Wie schwer eine Aufgabe ist, hängt davon ab, welche Fertigkeiten für ihre Lösung benötigt werden und um welche Art von Text es sich handelt. Meist ist es relativ einfach, eine bestimmte Information in einem einzelnen Text zu finden. Eine Aufgabe ist jedoch schwieriger, wenn verschiedene Informationen aus mehreren Quellen zusammengesetzt werden müssen, um sie zu beantworten.

Beispielaufgaben zur Lesekompetenz finden Sie hier.